Aktueller Status:
Derzeit wird erwartet, dass die von der Welt verfolgte Politik dazu führen wird, dass die Temperatur der Erde bis zum Jahr 2100 um etwa 2,7°C im Vergleich zu vorindustriellen Werten ansteigt. Die derzeitige Netto-Null-Politik, die 140 Länder verfolgen, wird uns nur auf 2,0°C bringen. Dies entspricht nicht den Zielen des Pariser Abkommens, das darauf abzielt, deutlich unter 2,0°C und idealerweise auf 1,5°C zu kommen.
Bild vom climate action tracker
Die Folgen der globalen Erwärmung hängen davon ab, wie effektiv und effizient die Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels umgesetzt werden. Um sicherzustellen, dass die erforderliche Wirkung erzielt wird, sollten wir unsere derzeitige Art des Emissionsausgleichs überdenken. Wir fördern einen neuen Ansatz, der eine echte Wirkung auf das Klima hat: das Beitragsmodell.
Das Nachfolgemodell des Kompensationsmodells: Beitrag zu Klimaschutzprojekten
Der Beitrag zu Klimaprojekten unterstützt aktiv Initiativen zur Eindämmung des Klimawandels. Dieses Engagement geht über den einfachen Kohlenstoffausgleich hinaus und beinhaltet die Beteiligung an Projekten, die sich direkt mit den Folgen des Klimawandels befassen.
Der alte Ansatz: Kompensation
Das Kompensationsmodell basiert auf dem Konzept "Tonne für Tonne". Ausgleich der Emissionen durch den Kauf von Emissionsgutschriften für die verbleibenden jährlichen Treibhausgasemissionen eines Unternehmens. Bei diesem Ansatz liegt der Schwerpunkt auf der physischen Menge der Emissionen. Die Idee besteht darin, einen Netto-Null-Fußabdruck des Unternehmens zu erreichen, indem die in diesem Jahr produzierten Emissionen ausgeglichen werden. Zu den Vorteilen dieses Ansatzes gehören ein klarer Bezug zum Klima-Fußabdruck eines Unternehmens und eine eindeutige Messung der Auswirkungen der CO₂-Metrik.
Der reine Fokus auf die CO₂-Kennzahlen ermöglicht nicht den erforderlichen Systemwandel. Das derzeitige Modell legt den Schwerpunkt auf x Tonnen Kohlenstoff, die ein Unternehmen ausstößt. Das Unternehmen kann sich dann um Emissionsgutschriften bemühen, um x emittierte CO₂-Mengen zu reduzieren und so "Netto-Null" zu erreichen (Wettlauf nach unten). Dieser Kreislauf führt dazu, dass man sich nicht um die Auswirkungen auf das Klima kümmert, sondern sich darum bemüht, durch den Kauf von Emissionsgutschriften als "klimaneutral" zu gelten. Häufig wird der Preis für Emissionsgutschriften auf Kosten der Qualität optimiert, ohne dass ein Zusammenhang zwischen den Kosten für Klimaschäden und den verbleibenden Emissionen besteht.
Der neue Ansatz: "Verantwortung übernehmen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten"
Das “Beitragsmodell” verfolgt einen ganzheitlicheren Ansatz als das Kompensationsmodell, indem nicht nur CO₂-Emissionen, sondern auch soziale und ökologische Aspekte gemessen werden. Unternehmen stellen ein Budget für langfristige Klimaschutzprojekte zur Verfügung und erwarten dafür einen teilweisen Ausgleich der Emissionen sowie die Möglichkeit, ihren Beitrag zum Klimaschutz öffentlich zu machen. Das “Beitragsmodell” ist vielversprechend für die Zukunft unseres Planeten, da es die Flexibilität bietet, zu Projekten beizutragen, die wirklich etwas bewirken, anstatt eine falsche Wirkung vorzutäuschen. Worin unterscheidet sich dieser Ansatz nun von dem Ansatz "Tonne für Tonne"?
Geld für Tonne: Statt nach den billigsten Gutschriften zur Neutralisierung der Emissionen zu suchen, ermutigt das “Beitragsmodell” die Unternehmen, zunächst einen CO₂-Preis für die verbleibenden nicht vermeidbaren Emissionen festzulegen. Dieser dient als Grundlage für die Finanzierung von hochwertigen – idealerweise transformativen – Klimaschutzprojekten außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette des Unternehmens.
Gemeinsame Anstrengungen: Bei dem Beitragskonzept geht es nicht um individuelle Ansprüche ("Wir sind klimaneutral"). Es geht um die Idee, den Klimawandel kollektiv in Richtung des globalen Netto-Null-Ziels zu steuern. Der globale Klimaschutz ist eine systemische Herausforderung, der sich Unternehmen nicht entziehen können. Das “Beitragsmodell” erkennt dies an und unterstützt damit den notwendigen Systemwandel. Kommunikativ kann ein Unternehmen einen solchen Beitrag nicht mit "Klimaneutralität" abdecken, wohl aber mit einem alternativen "Impact"- oder "Contribution"-Anspruch. D.h. mit der Kommunikation eines messbaren Beitrag zum globalen Klimaschutz und anderen nachhaltigen Entwicklungszielen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich um ein globales Ziel handelt und die Perspektive kollektiv und systemisch ist.
Eine Definition für den Beitragsansatz, die uns gefällt: Der Contribution Claim-Ansatz befähigt Unternehmen und andere Organisationen dazu, ihre Aktivitäten mit den Zielen des Übereinkommens von Paris in Einklang zu bringen und verantwortungsvoll zur Umsetzung des globalen Netto-Null-Ziels beizutragen. Voraussetzung sind dabei zunächst ambitionierte Maßnahmen zur Vermeidung und Reduktion eigener Emissionen. Nicht-vermeidbare Restemissionen werden mit einem internen CO2-Preis versehen. Auf dieser Grundlage werden qualitativ hochwertige – idealerweise transformative – Klimaschutzmaßnahmen außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette finanziert.
Source: Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima, Grundprinzipien eines Contribution Claim-Ansatzes
Der Hauptunterschiede zwischen dem Kompensations- und dem Beitragsmodell
Source: WWF
Mit Tree.ly-Projekten einen Beitrag leisten und Verantwortung übernehmen
Wenn Sie ein Projekt auswählen, in das Sie als Teil ihrer Klimastrategie unterstützen wollen, ist es eine gute Idee in den Schutz der Wälder und der Artenvielfalt in Ihrer zu investieren. Bei Tree.ly gibt es eine Reihe von hochwertigen Projekten in europäischen Wäldern zur Auswahl. Die Investitionen gehen zu 100% an die Waldbesitzer:innen, um den Klimaschutz, die Biodiversität und die regionale Wirtschaft zu fördern. Jedes Projekt wird jährlich vom TÜV AUSTRIA überprüft und validiert, um einen nachhaltigen Beitrag zum globalen Klimaschutz zu gewährleisten. Sehen Sie sich einige unserer Klimaschutzprojekte auf unserer Portfolioseite an.
Was nun? Zusammenfassung und Ausblick:
Die derzeitige Politik reicht nicht aus, um das 1,5°C-Ziel zu erreichen
"Tonne für Tonne" ist die alte Denkweise, die auf der Kompensation von Emissionen basiert, die sich stark auf die Denkweise des "Wettlaufs nach unten" konzentriert und den Anspruch verfolgt, klimaneutral zu sein
Das Beitragsmodell verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem die Optimierung der Klimawirksamkeit Ihrer Nachhaltigkeitsinvestitionen im Vordergrund steht
In unserem nächsten Blogbeitrag unserer vierteiligen Miniserie berichten wir über die Vorteile des Beitragsmodells für das Klima und ihr Unternehmen.
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