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Teil 3: Innovatives Potenzial für nachhaltige Forstwirtschaft

27.6.2024

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Bild von Marie Woida

Marie Woida

Kappa-Privatstiftung

Im ersten Blogpost der Reihe “Nachhaltige Forstwirtschaft in Europa” haben wir die Prinzipien der nachhaltigen Waldwirtschaft betrachtet, die von der Begründung und Pflege der Wälder bis hin zur Biodiversität, Erhaltung und Kohlenstoffspeicherung reichen. Außerdem haben wir die Herausforderungen, denen sich die Forstwirtschaft gegenübersieht im zweiten Blogpost, aufgezeigt. Darunter instabile Reinbestände, hohe Wilddichten und häufiger auftretende intensivere Kalamitäten. In diesem letzten Teil thematisieren wir die bedeutende Rolle von Waldklimaschutzprojekten in der zukünftigen Waldbewirtschaftung.

Lernen Sie mehr über

  • Welche Leistungen mit nachhaltiger Forstwirtschaft verbunden sind

  • Warum Waldbesitzer:innen zusätzliche Einnahmequellen benötigen

  • Wie unterstützen Waldklimaschutzprojekte mit Tree.ly die Wälder

Die Bewirtschaftung des Waldes ist essenziell, um die vielfältigen Ansprüche der Menschen und Natur zu erfüllen. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung der Forstbetriebe sorgt nicht nur dafür, dass der Rohstoff Holz auf verantwortungsvolle Weise produziert wird, sondern schützt auch Straßen und Wohngebiete vor Naturgefahren und ermöglicht Freizeitaktivitäten im Wald. Gleichzeitig wird der Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bewahrt. Durch gezielte Pflegemaßnahmen wird der Wald langfristig erhalten und seine vielfältigen Ökosystemdienstleistungen gesichert.

Einnahmen der Forstbetriebe werden fast ausschließlich aus der Holzernte generiert. Viele weitere Leistungen der Waldbesitzer:innen sind bisher unvergütet oder nur durch öffentliche Förderung gedeckt. Beispielsweise die Rücksichtnahme und Nutzungsverzicht auf besonders ökologisch wertvolle Flächen, gezielte Maßnahmen zur Bewahrung des Lebensraums Totholz oder Förderung von speziellen Begleitbaumarten, die ökologisch wertvoll, aber wirtschaftlich uninteressant sind. Ebenfalls unterstützen die Waldbesitzer:innen die Wohlfahrtsfunktion des Waldes und schaffen nicht nur Infrastrukturen für Waldbesucher:innen, sondern beteiligen sich häufig an Waldlehrpfaden wie dem NETGEN-Pfad im Forstamt Gstatt.

NETGED-Pfad.jpg Abbildung 1: Der Geschäftsführer des Forstamts Gstatt, Paul-Josef Colloredo-Mannsfeld, vor einem der Infoschilder des NETGEN-Pfades, die zur Aufklärung der Besucher über die Waldwirtschaft beitragen.

Einer der größten Leistungen der Waldbewirtschaftung in Österreich ist die umfangreiche Schutzwaldbewirtschaftung, die auf 42 Prozent der Waldflächen stattfindet. Die Bevölkerung profitiert von Leistungen wie dem Schutz vor Lawinen, Steinschlag, Erosion und Hochwasser. Bei unseren Projekten mit den Gemeinden Pettneu und Schnann liegt die Schutzwaldfläche beispielsweise bei fast 90 Prozent. Ohne die Schutzfunktionen wäre hier die Erreichbarkeit und damit die Bewohnbarkeit dieser Gemeinden nicht möglich.

Schutzwald.jpg Abbildung 2: Zu sehen ist eine Fläche der Gemeinde Pettneu, die durch Windwurf beschädigt wurde. Solche Schadflächen sind auf Schutzwaldflächen besonders problematisch, da ihre Schutzwirkung gegen Naturgefahren wie Lawinen oder Erdrutsche stark eingeschränkt oder sogar aufgehoben sein kann. Schutzwälder sind entscheidend für die Sicherheit in Tälern, da sie wichtige Funktionen erfüllen, um das Land vor natürlichen Risiken zu schützen.

Aufgrund der häufig extremen Geländeverhältnisse der Schutzwaldflächen kann auf diesen keine gewinnbringende Forstwirtschaft stattfinden. Dennoch müssen die Schutzwälder, wie Ertragswälder auch gepflanzt, gepflegt und erhalten werden, um ihre Funktion zu gewährleisten. Einnahmen aus der Holzernte auf den Ertragswaldflächen müssen für die teure Pflege der Schutzwaldflächen eingesetzt werden, um deren Funktion zu erhalten und zu erfüllen.

Zukunft der Waldbewirtschaftung: Neuer Einnahmebedarf und Waldklimaschutzprojekte

Aufgrund der immer schwieriger werdenden Lage der Waldwirtschaft sind die Einnahmen aus der Holzernte für die Zukunft ungewiss. Klimawandel, Schadereignisse und wirtschaftliche Unsicherheiten stellen große Herausforderungen dar. (Lesen Sie mehr in unserem zweiten Teil der Reihe). Perspektivisch fehlen die Einnahmen aus der Fichte, die bisher als “Brotbaum” der Forstwirtschaft bezeichnet wird. Diese Baumart nimmt in vielen Betrieben eine große Fläche ein, ist aber heutzutage aufgrund zunehmender Wetterextreme anfällig gegenüber Schadereignissen wie Windwurf und Käferkalamitäten. Trotz dieser Herausforderungen müssen die Wälder gezielt in stabile Mischbestände umgewandelt werden, um auch für zukünftige Generationen zur Verfügung zu stehen.

Wie beispielsweise unser Projektpartner, die Kappa-Privatstiftung, sind die meisten Betriebe seit Monaten ausschließlich mit Schadholzaufarbeitung beschäftigt und können keine regulären Durchforstungen durchführen.

Schadholzaufbereitung.jpeg Abbildung 3: Seit Monaten wird in unserem Projekt der Kappa-Privatstiftung beschädigtes Holz im Wald aufgearbeitet. Reguläre Erntemaßnahmen können daher zurzeit nicht durchgeführt werden.

Durch die immer wieder auftretenden Umweltereignisse und die damit einhergehenden hohen Schadholzaufkommen sind die Holzpreise seit Jahren niedrig. Der Holzverkauf deckt meistens gerade einmal die Erntekosten. Nur durch die vorhandenen öffentlichen Förderungen von forstlichen Maßnahmen wird die Existenz vieler Betriebe ermöglicht.

Die Nachfrage nach zusätzlichen und alternativen Einnahmequellen zur traditionellen Holzernte wird daher immer größer. In einer Zeit, in der die Herausforderungen für die europäische Forstwirtschaft zunehmen, ist es entscheidend, innovative Lösungen zu entwickeln und die Monetarisierung von Ökosystemdienstleistungen voranzutreiben.

Waldklimaschutzprojekte mit Tree.ly bieten eine solche Alternative. Durch ein verbessertes Waldmanagement sowie den Erhalt und die zusätzliche Speicherung von Kohlenstoff können Waldbesitzer:innen durch CO₂-Gutschriften zusätzliche Einnahmen generieren. Dieser Erlös muss vertraglich wieder in den Wald reinvestiert werden. Dadurch können Waldbesitzer:innen ihre Einnahmequellen diversifizieren, die ökologischen Funktionen der Wälder bewahren, während eine nachhaltige Waldwirtschaft und Holzproduktion mit der langfristigen Speicherung von Kohlenstoff kombiniert wird. Die Waldklimaschutzprojekte werden durch freiwillige finanzielle Unterstützung aus der Wirtschaft und von Privatpersonen ermöglicht. Unternehmen und Einzelpersonen können CO₂-Gutschriften erwerben, um heimische Wälder zu unterstützen und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Durch diese Zusammenarbeit von Unternehmen, Waldbesitzer:innen und Interessenvertretern können wir eine nachhaltige Zukunft für unsere Wälder sichern und gleichzeitig ökologischen, soziale und wirtschaftliche Anforderungen an die Wälder erfüllen.